Noch mehr Geld und Waffen für die Ukraine!
Wer sich Hoffnungen machte, das der Krieg in der Ukraine alsbald beendet werden könnte, ist seit der letzten Nacht um eine Illusion ärmer. Der US-Senat hat in der letzten Nacht eine 40 Mrd. Dollar Hilfe für die Ukraine ,mit großer Mehrheit von 86 zu 11 Stimmen, bewilligt. Gleichzeitig beschäftigt sich die Administration um Joe Biden auch mit der Lieferung von Schiffsabwehrraketen für die Ukraine, um die russische Seeblockade des Landes im Schwarzen Meer zu beenden.
Im Gespräch sind die „Harpoon“ als auch die „Naval Strike Missile“, zwei der fortschrittlichsten Schiffsabwehrraketen der Amerikaner. Noch ist nicht klar, ob die USA sie selbst in die Ukraine liefern, oder ob ein Verbündeter Staat in Europa, der im Besitz dieser Raketen ist, die Lieferung übernehmen soll. Doch die Lieferung ist nicht das einzige Problem, welches noch zu lösen ist. So sind die Raketen für den Abschuss auf See ausgelegt und für einen Abschuss von Land nicht geeignet. Ein Experte des Hudson Instituts geht davon aus, das zwischen 12 und 24 solcher Raketen ausreichend wären, um Russland soweit unter Druck zu setzen, das sie die Seeblockade freiwillig aufgeben würden. Etwas 20 Schiffe und U-Boote halten derzeit die Seeblockade vor der Küste der Ukraine im Schwarzen Meer aufrecht. Als Konsequenz der Blockade, hat die Ausfuhr von Weizen um 66 Prozent abgenommen.
Bekäme die Ukraine die Schiffsabwehrraketen und würde das Problem der Abschussmöglichkeit gelöst, wäre das eine große Gefahr für die russische Schwarzmeerflotte. Mit der „Moskva“ hat Russland schon sein Flaggschiff verloren, welches mit logistischer Hilfe der Amerikaner versenkt worden sein soll. Weitere Verluste wären für Russland ein schwerer Schlag und würde die militärische Präsenz im Schwarzen Meer gefährden. Es scheint, als hätten die USA die Schwarzmeerflotte als wunden Punkt Russlands ausgemacht und wollen nun genau dort militärisch ansetzen.
Zur Lieferung der „Harpoon-Raketen“ wären laut US-Beamten und Kongressabgeordneten wohl eine Handvoll Länder bereit. Allerdings möchte keiner aus Angst vor der Reaktion Russlands, der erste oder gar der einzige Staat sein, der diese Raketen liefert. Vor allem vor dem Hintergrund, wenn mit diesen Raketen ein russisches Schiff versenkt wird. Für die Amerikaner ist bei aller militärischen Hilfe wichtig nicht Kriegspartei zu werden. Eine direkte Konfrontation will man auf alle Fälle vermeiden.
Logistisch einfacher wäre die Lieferung der „Naval Strike Missile“ (NSM), da es bei ihr einfacher ist, sie auch vom Küstenbereich zu starten, mithilfe eines Bodenwerfers. Norwegische Parlamentsabgeordnete forderten das die norwegische Regierung NSM-Raketen an die Ukraine spenden solle. Zu diesem Vorschlag aus dem Parlament wollte das norwegische Verteidigungsministerium keinen Kommentar abgeben. Auf der ukrainischen Wunschliste stehen auch andere Waffen, die man gern erhalten würde, wie die „Multiple Rocket Launch Systems“ (MLRS). Eine Rakete mit einer Reichweite von 70 km, was eine Verdreifachung gegenüber den Haubitzen bedeuten würde, die derzeit von Amerikanern und Europäern geliefert werden.
Die Tatsache das alle Länder sich Gedanken darüber machen, wie Russland auf die Lieferungen reagieren könnte, zeigt wie Volatil und unklar die Situation rund um die militärische Auseinandersetzung in der Ukraine ist. Mit den Lieferungen, so sie denn getätigt werden, wird auf alle Fälle eine Verlängerung der Auseinandersetzung eingeläutet. Ein Ende ist damit in weite Ferne gerückt.
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