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Die Kulturrevolution

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Immer wieder in den vergangenen Jahrtausenden, gab es kulturelle Veränderungen, der ganze Völker zum Opfer gefallen sind. In den wenigsten Fällen, gingen ihnen große politische Ereignisse voraus. Meist waren es schleichende Prozesse, die die Anschauungen von Glauben und Denken veränderten und eine Hochkultur dem Untergang weihte.

Obgleich Deutschland, das Land der Dichter und Denker, in den letzten 108 Jahren zwei Weltkriege verloren hat, ist es dem Land und den Menschen gelungen sich wieder zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Macht zu entwickeln. Doch war der zweite Aufstieg, nach 1945, von einer Schuld überschattet, der im nach hinein, dafür Sorgen sollte, das sich eine Kulturrevolution entwickelte.

Hatte Deutschland, nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg, alle Hand damit zu tun, das Land wieder aufzubauen und die Strukturen des Staates wieder herzustellen, wurde die Zeit des NS-Staates weitestgehend verdrängt. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Jugend, aufgestachelt von Linken Studenten, die NS-Zeit wieder hervorzuholen. Es folgte eine breite öffentliche Aufarbeitung von Gräueltaten des „tausendjährigen Reiches“, welches nur 12 Jahre währte, aber das deutsche Denken, nachhaltig prägen sollte.

Kinder rebellierten gegen ihre Eltern, Enkel gegen ihre Großeltern, ob ihrer Beteiligung und Schuld an den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes. Es entwickelte sich eine Kollektivschuld des Volkes, welches durch die Politik, die Medien und auch durch die Bildung, in die Köpfe der Menschen transportiert wurde. Die sogenannten 68er und ihre Außerparlamentarische Opposition erreichte zu ihrem Höhepunkt 1969, einen grundlegenden Politikwechsel in der Bonner-Republik. Zum ersten Mal, wurde ein sozialdemokratischer Kanzler gewählt, der sich auf die Fahnen geschrieben hatte: „Mehr Demokratie wagen“.

Doch wie gelang es den Linken, das Denken der Menschen zu verändern? Es waren die Umdeutungen von Begrifflichkeiten, die dazu führten, dass das Welt- und Staatsbild, der Deutschen, ins Wanken geriet. Franz-Josef Strauß, der große CSU-Politiker, hat dies Mitte der 70er Jahre genau so analysiert. Er machte diese Strategie der Linken, dafür verantwortlich, dass die CDU/CSU den Wahlkampf 1969 verloren hat, nachdem sie 20 Jahre lang, das Schicksal des Landes gelenkt und seinen Wiederaufbau vorangetrieben hat.

Doch was genau, wurde denn eigentlich von den Linken umgedeutet? Im Grunde war die erste Aufgabe, die staatstragenden Symbole, wie Nationalflagge und Nationalhymne, sowie die verbindenden Worte wie Volk, Heimat und Vaterland zu negieren und herabzuwürdigen. Es trug Früchte und die Menschen waren mehr und mehr bereit, sich für ihr Land zu schämen. Das war ein Erfolg der kollektiven Schuldzuweisung, der von einigen auch als Schuldkult benannt wurde. Wer die Worte: Volk, Vaterland und Heimat verwendete, machte sich als Rechter verdächtig. Somit verschwanden diese Worte immer mehr aus dem deutschen Sprachgebrauch. Und immer wurde diese Vorstellung und Meinung von den Medien und der Bildung transportiert. Somit war gesichert, dass auch die nächste Generation mit eben diesen Negierungen aufwächst und sie verinnerlicht. Das war die erste Welle der kulturellen Veränderung in Deutschland. Sie sollte den Grundstein legen für das was noch kommen sollte.

Die Friedens- und Ökologiebewegung

In den 70er Jahren kamen zwei politische Projekte hinzu. Die Friedens- und die ökologische Bewegung. War die Öko-Bewegung am Anfang eigentlich ein Projekt von Nationalisten, war die Friedensbewegung ein Linkes. Erst als die Linken Aktivisten der Friedensbewegung die ökologische Bewegung unterwanderten und übernahmen, waren die Grünen geboren. Beiden Bewegungen war gemein, dass sie mit den Ängsten der Menschen spielten. Die einen mit der Kriegsangst (NATO-Doppelbeschluss), die anderen mit der Angst vor der Zerstörung der Natur (Waldsterben) und damit der Welt. Das transportieren von Ängsten übernahmen wieder einmal die Medien mit großem Erfolg, denn die Grüne-Partei gelang der Sprung in den Bundestag. Die Bühne für die Angst-Ideologie wurde damit noch größer. In der Folge traten vor allem Technikfeindlichkeit und Verbotskultur in die Politik ein, die bis zum heutigen Tag, zum Teil sektenartige Formen angenommen hat. Veganismus, Esoterik und das staatliche Lenken von menschlichem Verhalten wurden in das politische Tagesgeschäft gebracht.

Die 3.Stufe der Kulturrevolution war der Bundestagswahlkampf 1998. Gerhard Schröder, der sozialdemokratische Spitzenkandidat, prägte das Motto der nächsten Jahre, mit dem Spruch der „Neuen Mitte“. Ein Spruch der eine nachhaltige Wirkung erzielen sollte und auch die oppositionellen Parteien erfasste. Die Mitte war nicht mehr dort verortet, wo sie hingehörte, nämlich in der Mitte der Gesellschaft, sondern sie sollte eine Links-Grüne-Mitte sein. Wie nachhaltig diese gesellschaftliche Verschiebung werden würde, wurde deutlich, als die CDU immer mehr ihrer konservativen Grundsätze verlor und sich selbst sozialdemokratisierte. Am Ende des Prozesses, gründete sich eine neue Partei, die die aufgegebenen Positionen der konservativen CDU übernahm. Die Alternative für Deutschland startete im Jahr 2013 und wurde rechts von der CDU verortet. Das konnte man aber nur, weil die CDU ihre eigenen Werte aufgegeben hat. Rechts war sie deshalb nur für die Medien und die anderen Parteien, die sich an der „Neuen-Mitte“ von Links-Grün orientierten, was leider auch die CDU unter Merkel getan hat. Plötzlich standen Menschen, die eigentlich eine liberal-konservative Einstellung hatten, in der rechten oder gar in der rechtsradikalen Ecke, wenn sie nur Konservativ waren. Ohne diese Verschiebung hin zu Links-Grün, wäre das Vakuum in der Gesellschaft gar nicht entstanden, welches die AfD ausfüllte. Damit waren noch mehr gesellschaftliche Werte plötzlich nicht mehr gesellschaftsfähig und diskreditiert. Der rote Faden zog sich weiter.  

Soziale Ächtung

Cancel Culture – Die soziale Ächtung von abweichenden Meinungen bürgerte sich ein und zog eine Welle von Denunziationen nach sich. Das kam vor allem in der Zeit der Flüchtlings- und Corona-Krise immer mehr zum Einsatz. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Diese Denkweise hielt Einzug in der Politik und fand in den Medien willige Helfer bei der Umsetzung, gerade was das Cancel Culture betraf. Somit waren offene Dialoge und kritische Stimmen in dieser Gesellschaft nicht mehr möglich. Wissenschaftliche Erkenntnisse spielten keine Rolle in der Corona-Zeit, es ging nur darum das Narrativ der Pandemie und des Impfstoffes als Heilsbringer, zu frönen. Kritik an der Flüchtlingspolitik in Verbindung mit der gescheiterten Multikulti-Ideologie, muteten an, wie eine Majestätsbeleidigung. Doch die Begrifflichkeit Volk und Heimat wurden ja schon vor Jahrzehnten diskreditiert und faktisch abgeschafft. Da war es klar, dass ein Aufflammen der Diskussion um eben diese Begriffe unterbunden werden musste. Wer nicht solidarisch war und seine Bedenken äußerte, war sogleich ein radikaler rechter. Dabei war es ganz gleich, wie berechtigt die Kritik war, denn es wurde gar kein Diskurs mehr geführt, der diesen Namen verdient gehabt hätte.

Da stehen wir also nun in der vierten Stufe der Kulturrevolution und sehen uns mit einem europäischen Krieg konfrontiert, der einige Narrative der Kulturrevolution bedient. Staatliche Selbstaufgabe für einen fremden Staat. Die Deutschen frieren gern für die Ukraine. Sie nehmen in Kauf das sie vielleicht tagelang im Dunkeln sitzen werden. Ja sie nehmen sogar den kompletten Ruin ihrer Wirtschaft in Kauf, der die Grundlage ihres Wohlstandes bildet. Das alles kann nur deshalb von den Menschen so abgesegnet werden, weil sie kein gesundes Selbstvertrauen und vor allem kein gesundes Verhältnis zu ihrem eigenen Staat haben. Wie weit die Pervertierung der Bevölkerung bereits Fortgeschritten ist, zeigt vor allem die Angst vor der Atomenergie, aber die nicht vorhandene Angst vor einem Krieg mit Russland. Wer heute viele Kommentare von Politikern, Foristen, Journalisten und Prominenten hört, der erkennt eine gewisse Euphorie in ihren Äußerungen, die es wohl zuletzt 1914 vor dem ersten Weltkrieg gegeben hat. Aber alle die derzeit so glühend für den Krieg in der Ukraine sind, sind auch diejenigen, die gleichzeitig unheimlich viel Angst vor einem Virus haben. Diese schizophrene Haltung innerhalb der Gesellschaft ist der Kulturrevolution geschuldet, in der Menschen keinen Halt mehr finden und auch keine gemeinsamen Werte mehr haben. Man darf gespannt sein, wohin die Reise des Deutschen Volkes noch führt.

Fortsetzung folgt.

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